ESSAY DES REGISSEURS:

Charaktere, die sich ihren Weg inmitten der täglichen Konflikte
bahnen, interessieren mich mehr, als die Konflikte, die sich aus
einer bestimmten Geschichte, einem Vorfall zwangsläufig ergeben.

Diese Art von Filmen wollte ich immer drehen; Menschen, die mit
sich im Clinch liegen bis sie an einen gewissen Punkt gelangen, wo
sie ihr Leben frei bestimmt und selbstbewusst entfalten können.
Solche Wege können schwer sein, aber gerade in dem Drehbuch
von „Harry und Max“ sah ich diesen interessanten Umstand gegeben.
Beide wollten mir einfach ihre Geschichte erzählen und das zeigte
sich sowohl in den Vorbereitungen, als auch in den sich anschließenden
Dreharbeiten. Am Skript habe ich intensiv und lange gearbeitet,
die Dreharbeiten gingen dagegen vergleichsweise schnell über die
Bühne - das war wie die Rückkehr zu meinen früheren Filmen.

Das bestimmende Phänomen, das auch im Film thematisiert wird,
ein Teenie-Idol zu sein, ist ja bestimmt von Pathos und gleichzeitig
massiven emotionalen Konflikten, die unter der Oberfläche brodeln.
Mit „Harry und Max“, zwei Brüdern, die sich teilweise sehr intensiv
und radikal ihrer Sexualität bewusst werden, ergab sich die Möglichkeit,
ernste Charakterstudien mit diesem vermeintlich leichtem Pop-
Phänomen zu kombinieren. Die Spannung, die daraus entsteht, die
interessierte mich sehr.
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