So war eine gewisse Unbeschwertheit
in der Geschichte, die ja
durchaus kontrovers erzählt werden kann, gegeben. Überdies konnte
ich eine inzestuöse Geschichte erzählen, die weder abwertend noch
verurteilend daherkommt, wie es sonst zumindest in den USA
oft der Fall ist.
In dieser Geschichte ist der inzestuöse Aspekt nur ein Teil des
Erwachsenwerdens, mit dem sie fertig werden müssen. Das heißt aber
nicht, dass sie nicht ungezwungen und locker ihre Jugend genießen
können, also auch ihr Leben als Brüder gestalten können. Und von
Anfang an stand für mich fest: Harry und Max sind sich selbst ihre
besten Freunde und Beschützer, so wie es unter Brüdern auch sein
sollte. Sie unterstützen sich und suchen gemeinsam den Weg zur
eigenen Identität. Harry zum Beispiel findet in der Liebe und in der
Fürsorge zu seinen Bruder Max einen Weg, seine eigene Persönlichkeit,
seine andere Seite zu erkennen und zu entwickeln. So wird er sich
seinem Erwachsenwerden bewusst.
Max merkt, dass er einerseits zwar eine ausgeprägte und starke
Persönlichkeit ist, intelligent und energisch; ein willensstarker Mensch,
doch nur wenn er sich löst, von Harry und von seiner einflussreichen
Mutter, wird er seine eigene Persönlichkeit leben können.
Das kann sich zu einer langen und facettenreichen Geschichte ausweiten
und tatsächlich habe ich anfangs diesen Film als Fernsehserie gesehen.
Aber alles hatte sich anders entwickelt und die Reaktionen des Publikums
haben mir gezeigt, was diese Geschichte auch in ihrer Kürze auslösen kann.
Ich bin, glaube ich, auf dem richtigen Weg gewesen, diese Geschichte
als Film zu erzählen.
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